Die „Koorbaebcha“
(erweiterte Nacherzählung von Walter Schmolenzky)
Als Roden noch ein reines Bauerndorf war, befanden sich in Roden Nord, im Bereich des heutigen Ford-Werkes und der Autobahntrasse die Acker- und Getreideflächen der Bauern. Kornfelder, groß wie Fußballfelder, so weit das Auge reichte. In den dichten Feldern, zwischen hohen Ähren und den wunderschönen blauen Kornblumen wohnte das „Kornfraichen mit seinen Kindern, den Koorbaebcha“. Es waren nicht ihre eigenen Kinder; es waren die verwunschenen Dorfkinder. Und das kam so: Zum Leidwesen der Bauern waren die Kornfelder beliebte Spielplätze der Dorfkinder. Hierin konnte man herrlich Nachlaufen und Verstecken spielen. Dabei wurde natürlich das Korn „vermanzt“ (niedergetreten). Die Bauern waren hierüber dermaßen verärgert, dass sie die Kinder leichtfertig verwünschten und ausriefen: „Euch soll doch das Kornfraichen holen!“ Daraufhin holte sich das Kornfraichen die Kinder und machte sie so zu seinen Koorbaebcha. Manchmal, an schönen Sommerabenden konnte man dann das Kornfraichen sehen, wie es in einem kornblumenblauen Kleid und mit einem Kranz aus blauen Kornblumen im Haar mit den Koorbaebcha im Kornfeld einen Ringelreigen aufführte.
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