(Der Frauenhistorische Arbeitskreis des Lokalen Bündnisses für Familien lädt herzlich ein zur Vernissage am 23. August um 17 Uhr im Rathausfoyer. OB Roland Henz und Sr. Claudia Meyer, Konventoberin der Borromäerinnen, werden die Ausstellung eröffnen. Im Anschluss an die Eröffnung werden Pastor Ralf Hiebert (Kath. Kirche St. Ludwig), Pfarrerin Sabina Busmann (Ev. Kirche Saarlouis) sowie Hella Arweiler (Frauenhistorischer AK des Lokalen Bündnisses für Familie Saarlouis und Frauenbeirat Saarlouis) Grußworte entrichten.)
Die „Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Karl Borromäus“ (frz. LA CONGREGATION DES SOEURS DE CHARITE DE SAINT-CHARLES), kurz auch als „Borromäerinnen“ bezeichnet, wurde 1652 in Nancy gegründet und widmete sich in erster Linie der Kranken- und Armenpflege. Von Nancy aus wurden im 17. und 18. Jh. zahlreiche Niederlassungen gegründet.
Kurze Zeit nach Gründung der Festung Saarlouis existierte bereits eine Armenkasse unter Verwaltung des Kath. Pfarramtes. Fast 100 Jahre später wurde durch einen Erlass Ludwig XVI. 1783 das „Hospice de Charité“ gegründet, das durch die Französische Revolution stark gelitten hatte. Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters François Souty (1802-1812) wurden in napoleonischer Zeit Verhandlungen mit der Generaloberin der Schwestern vom hl. Karl Borromäus in Nancy geführt.
Im Jahr 1810 wurde ein Vertrag zwischen dem Departements-Präfekten bzw. der Hospital- Kommission in Saarlouis einerseits und dem Mutterhaus St. Charles in Nancy, vertreten durch die Generaloberin Schwester Augustine Cordier, zwecks Übernahme des „Hospice de Charité de Saarelouis“ beschlossen. Der Vertrag beinhaltete u.a. folgendes:
- Entsendung von vier Schwestern von Nancy nach Saarlouis
- Zwei Schwestern sind in der Krankenpflege tätig, eine von den beiden hat die Verwaltung der Hausapotheke
- Eine Schwester leitet die Armenschule für Mädchen
- Eine Schwester leitet die bezahlende Mädchenschule
Am 30. Juli 1810 kamen die ersten vier Borromäerinnen in Saarlouis an und übernahmen das „Hospice de Charité de Sarrelouis“ mit der Armen- und Krankenpflege und die Mädchenschule in der Bierstraße. In der gängigen Literatur werden die Saarlouiser Borromäerinnen zu den ersten Gründern von Kleinkindereinrichtungen im Kath. Bereich benannt.
(Die Ausstellung „1810 – 1939 – Borromäerinnen in Saarlouis“ vermittelt einen sehr guten Überblick über das Wirken der Borromäerinnen in Saarlouis.) |